StadtPalais Stuttgart

Solitude-Rennen

Im Fokus steht, was alle verbindet, – was alle begeistert. Da im StadtPalais – Museum für Stuttgart die Geschichte der Stadt, urbane Gegenwart gelebt und über die Zukunft diskutiert wird, ist hier der richtige Ort, um die spannenden Episoden der Stuttgarter Solitude-Rennen zu erzählen. Die ereignis­reiche, atem­raubende Vergangenheit soll nicht vergessen werden und in einer Ausstellung wieder aufleben. Mit diesem Ziel erarbeitet VISUELL ein Konzept, das die durch Emotionen und sentimentalen Wert geprägte Geschichte der Solitude-Rennen wieder­gibt. In nur einem Raum im StadtPalais Stuttgart wird diese verdichtet und erzählt.

Der erste Meilenstein ist 1903 die >Zuverlässigkeits­prüffahrt< für Motor­räder vom West­bahnhof zu Schloss Solitude, die der Deutsche Motorrad­fahrer-Verein in Stuttgart organisiert. Aus diesen Berg­rennen entwickeln sich die Solitude-­Rund­strecken­rennen mit feierlichem Festakt. Die Wettbewerbe auf der Solitude sind bald der jährliche Veranstaltungs­höhe­punkt in Stuttgart. Der Niederländer Piet Nortier, Präsident des Motorrad-Welt­verbandes, bezeichnet sie als die schönste Motorrad­renn­strecke der Welt. Hier fahren welt­beste Fahrer wie Joakim Bonnier, Graf Berge von Trips und Dan Gurney sowie lokale Größen wie Hans Herrmann, Eberhard Mahle und Gerhard Mitter und erzielen beachtliche Erfolge. Unerwartet, nach 62 Jahren Renngeschichte, findet an einem regnerischen grauen Tag im Jahr 1965 das letzte Rennen statt.
Die Emotionen dieser legendären Rennen können nicht über einen Zeit­strahl übermittelt werden. Wir brauchen Spannung, Dynamik, Aktion, Geruch, die den Raum füllen und die Besucher*innen aller Alters­klassen mitreißen.

Die Ausstellung war ein voller Erfolg auf den wir stolz sind. Mit großer Anerkennung bedanken wir uns sehr herzlich bei allen aktiv Beteiligten die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben! Es war von Anbeginn eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit die wir, die Kuratoren der Ausstellung sehr geschätzt haben.
Claus-Henning Guthard / Tobias Aichele / Hans-Joachim Ogger
Kuratoren

Die Solitude-Rundstrecke ist 11,5 km lang. Der Raum ist 9x15 m² groß. Zu klein? Nein! Kreativität, der Blick in die eigene Kindheit und ein geeigneter Maßstab sind ausreichend. Wir bauen eine Slotcar-Renn­strecke, die der Solitude-Renn­strecke nach­empfunden wird. Mit freundlicher Unterstützung von Carrera entsteht dieses Herzstück der Ausstellung. Die Besucher*innen können die Strecke selbst erfahren, lernen so die einzelnen Strecken­abschnitte kennen. Die teils leichten, teils heiklen Kurven, die temporeichen Geraden werden zu packenden Heraus­forderungen und lassen die Spannung, die vor über 56 Jahren über der Solitude lag, spüren. Die sechs Oldtimer- Slotcars unterstützen die nostalgische Wahrnehmung. Ein zeit­entsprechender Formel I Rennwagen, ein Porsche 804 (Baujahr 1962), und ein Motorrad­gespann BMW R 68 (Baujahr 1952) dürfen in dieser Ausstellung nicht fehlen, um die Realität und Authentizität aufzugreifen. Die Betrachter*innen können diese Fahrzeuge in realer Größe erleben, erhalten ein Gefühl für Dimension, Kraft und Lautstärke.

In drei Vitrinen werden originale Exponate, Rennanzüge, Helme, Trophäen etc. der ehemaligen Rennfahrer Eberhard Mahle, Hans Herrmann und Gerhard Mitter ausgestellt, die alle auf der Solitude ihre unvergessenen Erfolge erzielen. Nicht nur Rennfahrer*innen sondern auch Besucher*innen der Rennen sammeln über Jahre wertvolle Schätze. In einer zusätzlichen Vitrine zeigen Sammler­stücke wie alte Eintritts­karten, Plaketten, Wimpel, Programm­hefte und vieles mehr ihre Sicht auf die Ereignisse.

In diesem Projekt erzählen wir eine nicht lange zurück­liegende, umfangreiche Geschichte, machen sie spürbar, erlebbar durch ein rundes Raum­konzept. Für damals Beteiligte rufen wir Erinnerungen zurück. Bei Familien, Jugendlichen, Motorsport­begeisterten, Menschen, die an der Stadt­geschichte interessiert sind, und für viele mehr wecken wir mit dem interaktiven Ausstellungs­konzept Interesse, Emotionen und sportlichen Wettkampf.